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essen & trinken DIE ZEIT IST REIF FÜR MEHR TIERWOHL! Landwirtschaft ist weder Idylle noch Hölle. Warum es auch für das Tierwohl so wichtig ist, jetzt in der Realität anzukommen. Es ist eine Binsenweisheit: Lebensmittel sind Geschmackssache. Aber wie entsteht unser Geschmack eigentlich? Was einem schmeckt, was man genießt, das hängt von vielen Faktoren ab. Der tatsächliche Geschmack der Lebensmittel ist nur einer davon. Was wir mögen, ist schlicht das Ergebnis unseres bisherigen Lebens. Wir mögen, was daheim von den Eltern gekocht wurde, was die Freund:innen mochten und mögen. Besondere Erfahrungen prägen uns auch. Gute wie schlechte. Das grausliche Gatsch-Gemüse in der Jugendherberge oder das herrlich resche Speckbrot nach einer anstrengenden Wanderung beispielsweise. Doch das ist nur ein Teil der Geschmacks-Bildung. Die Märchenwelt Geschmack wird heutzutage maßgeblich durch Werbung und Medien beeinflusst. Und soweit es Lebensmittelwerbung betrifft, leben wir in einer Märchenwelt, die die Realität gern ignoriert. All diese Idyllen, die über Bildschirme flimmern und von Plakaten herabstrahlen. Idylle in der Tierhaltung existiert, aber sie ist die Ausnahme, nicht die Norm. Was hingegen nicht existiert – und auch nie existiert hat –, ist die idealisierte, um nicht zu sagen „disneyfizierte“ Version dessen, wie es früher einmal war, die uns überall als kauf- und appetitanregende Gegenwart gezeigt wird. Wenn es ums Essen und Trinken geht, ist die Inszenierung von Tradition und Ursprünglichkeit von großer Bedeutung. Es geht um etwas, das man als emotionale Kundenbindung bezeichnen kann. Die zeitgemäße Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion hingegen wird kaum gezeigt. Sei es, weil wir meistens gar nicht so genau wissen wollen, wie zeitgemäße Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion wirklich ausschaut. Sei es, weil es fast niemanden gibt, der Interesse daran hat, sie zu zeigen. Aber wieso sollte das ein Problem sein? Ganz einfach. Weil wir nicht so weitermachen können und wollen wie bisher. Weil u. a. Tierwohl, Klima- und Umweltschutz und Landschaftspflege maßgeblich davon abhängen, wo und was wir einkaufen und wie wir uns ernähren. Dabei spielt es 42 GRILLZEIT
essen & trinken „Mit ihren Qualitätsprogrammen setzt die AMA-Marketing auch Maß stäbe bei verantwortungsvoller Tierhaltung. Die Bedingungen der Tierhaltung sind mit unseren Partnern vertraglich vereinbart und werden genau kontrolliert. Doch es ist noch viel zu tun. Deshalb arbeiten wir intensiv an weiteren Verbesserungen zum Wohl der Tiere. Mehr Bewegungsfreiheit ist nur eine davon.“ keine Rolle, ob es sich um selbst gekochte Speisen daheim handelt, um das Mittagessen in der Kantine, die Wurstsemmel von der Tankstelle oder um das aufwendige Menü im Haubenlokal. Jede Mahlzeit ist eine Entscheidung, die wir getroffen haben. Jede Entscheidung, die wir treffen, hat Folgen für das Wohlergehen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Bewusst entscheiden! Wir können uns bewusst für ein besseres Schnitzel entscheiden. Ein besseres Schnitzel wäre etwa eines, für das ein Schwein sein Leben ließ, das auf einem Bauernhof in der näheren Region in einem Tierwohlstall lebte. Das dann, nicht weit entfernt von dort, in einem modernen Schlachthof nach einer ordnungsgemäßen Betäubung geschlachtet wurde. All das nach den hohen Standards der Tierwohlmodule im AMA-Gütesiegel und selbstverständlich unabhängig kontrolliert. Aber wir können uns nur für ein besseres Schnitzel entscheiden, wenn wir uns überhaupt entscheiden können. Denn wenn man nicht gerade daheim kocht, sind Herkunft, Produktion und Qualität nach diesen Richtlinien bis heute selten gewährleistet. Deshalb werden wir immer wieder von den Haltungsbedingungen für unsere Nutztiere erzählen. Es geht um die Wechselbeziehung zwischen unserer Haltung als Konsument:innen und wie sich diese auf Tierhaltung und Tierwohl auswirken. Klar ist: Soweit es den eigenen Einkauf betrifft, sind sowohl die AMA Genuss Region- Direktvermarkter (sprich Hofläden, Bauernmärkte) als auch das AMA-Gütesiegel sowie das AMA-Biosiegel auf Lebensmitteln im Supermarkt Garanten für kontrollierte Produktqualität. Das schließt nachvollziehbare regionale Herkunft ebenso mit ein wie die Produktionsbedingungen, den Umgang mit Tier und Natur. Um die Welt formen zu können – und genau das tun wir mit jeder Entscheidung, die wir treffen –, müssen wir uns der Realität stellen. In der müssen wir ja auch leben. Gestalten wir sie gemeinsam! Weitere Infos und Videos finden Sie unter www.haltung.at GRILLZEIT 43
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