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Waidmanns Dank Jagd ist eigentlich kein Hobby. Eher kultivierter Urinstinkt, leidenschaftliche Passion, tiefe Naturverbundenheit, kulinarische Konsequenz und/oder gesellschaftliches Ereignis. Immer aber bedeutet sie eine besondere Verantwortung für die betreffenden Lebensräume, die weit über das durchschnittliche Umweltbewusstsein hinausgeht. Klar gibt es sie auch, die ungeübten Schrecken der Treiber, die eitlen Trophäensammler und die skrupellosen Wilderer. In der überwältigenden Mehrheit fühlt sich die österreichische Jägerschaft strikt dem ungeschriebenen Ehrenkodex der bedingungslosen Waidgerechtigkeit verpflichtet – und den geschriebenen Gesetzen sowieso. Denn für jeden Lizenznehmer und Pächter der heimischen Reviere ist unter anderem auch die Einhaltung behördlicher Abschusspläne Pflicht, um das heikle Gleichgewicht von Flora und Fauna in Österreichs kultivierter Natur bestmöglich zu erhalten. Wobei es diesbezüglich mitunter recht unterschiedliche Perspektiven zwischen Jägern und Förstern gibt. Auch wenn es paradox klingt – wenn es nach den Jägern ginge, würde manchmal gerne etwas weniger geschossen, um die Wild-Populationen zu unterstützen, und in harten Wintern wird ohnedies meist zugefüttert, um den Tieren in kargen Regionen das Überleben zu ermöglichen. Manchen Waldbesitzern hingegen – wie ausgerechnet auch den Bundesforsten – kann gar nicht wenig genug Wild in ihren Wäldern hausen, denn der unvermeidliche Wildverbiss bedeutet für den Forstmann wirtschaftliche Verluste. Also (ver)hungert das Wild im Winter in den staatlichen Habitaten öfters als anderswo, auf der anderen Seite aber breitet sich der Wald in Österreich jährlich um etwa 4.000 Hektar aus. Jägerschaft wie Tierschützer sind daher manchmal nicht allzu gut auf die Holz-Beamten zu sprechen. Ganz anders sieht die Sache meist dort aus, wo Waldbesitz und Jagd in denselben Händen liegen – oft auch schon seit vielen Generationen, wo man also naturgemäß gesamtheitlicher und langfristiger denkt. „Wir haben eine Verantwortung für ein intaktes Ökosystem, es gibt keinen Platz für Extreme“, beschreibt der Salzburger Landesjägermeister Maximilian Mayr-Melnhof seine Position, „und wir haben die Verpflichtung zur Erhaltung der Artenvielfalt!“ DI Matthias Grün, als Direktor der Pannatura für Forst wie auch Jagd des größten privaten österreichischen Grundbesitzers verantwortlich, sieht hier ebenfalls wenig Konfliktpotential, ortet aber in seiner Region auch grundsätzlich weniger Risiko für Wildschäden: „Unsere Wälder haben eine besonders vielfältige Vegetation mit über 30 Baumarten sowie dichten Strauch- und Krautbewuchs. Das ist ein sehr attraktiver Lebensraum für Wild mit vielfältigem Nahrungsangebot!“ Die Kehrseite: Diese Art Wald ist auch besonders schwer bejagbar und daher wurden eigene Jagdkonzepte erstellt. Opferdienst. Jemand, der selbst ein Tier tötet, aufbricht, transportiert, häutet, zerwirkt und vielleicht auch noch zubereitet, weiß jedenfalls sehr gut, was Respekt vor der Kreatur bedeutet, und hat eine entsprechende Wertschätzung für das Lebensmittel Fleisch, dem ja immer die bewusste Opferung eines Lebewesens vorangeht. Wild waidgerecht zu erlegen oder Fische waidgerecht zu fangen und anschließend auch gut zuzubereiten und bewusst zu genießen, hat also für viele Jäger und Fischer eine ethische, manchmal sogar eine spirituelle Dimension. Im Gegensatz dazu überlässt der Normalverbraucher das Töten, Ausweiden und Verarbeiten der Nutztiere ja in der Regel den Spezialisten und blendet dieses Kapitel bei der Bestellung seines Schnitzels völlig aus. Je stärker der Verarbeitungsgrad, desto größer ist meist auch die Distanz zum Ursprung von Fleisch und desto geringer leider auch oft die Wertschätzung. 30
wald & wild MAXIMILIAN MAYR-MELNHOF ist ein Nachkomme der verzweigten Salzburger Adelsfamilie Mayr-Melnhof und lebt in Grödig- Glanegg. In den auch forstlich sehr nachhaltig bewirtschafteten Wäldern des Quer- und Vordenkers lebt jegliches Schalenwild, außer Steinbock und Sikahirsch. Von 6.000 jagdlich genutzten Hektar Grundbesitz sind 500 Hektar Wildgehege, das jedoch genauso extensiv bewirtschaftet wird wie die restlichen Flächen. Geschossen wird hier nur an zwei Tagen jährlich und auch immer nur so viel, wie natürlich nachwächst. Die letzte „Blutauffrischung“ von außen fand vor genau 30 Jahren statt. Insgesamt bringen 20-30 Jäger per anno etwa 30 Tonnen Wildpret aus den Wäldern der Salzburger Mayr-Melnhofs, auf das schon sehr viele Stammkunden warten. Und auch in der kleinen Wildpretmetzgerei der Familie in Grödig übersteigt die Nachfrage meist das Angebot, veredelte Produkte werden auch auf den Weihnachtsmärkten der Umgebung angeboten. Im Sommer 2010 startete der innovative Waldbesitzer auch mit „paxnatura“, einem österreichischen Unternehmen für Naturbestattungen – unter anderem in den Wäldern bei Glanegg. PANNATURA Mit rund 44.000 Hektar ist die Esterhazy-Gruppe nicht nur größter privater Grundbesitzer in Österreich, sondern auch jagdlich die Nr. 1 unter den privaten Jagdanbietern. Jährlich werden in den burgenländischen Revieren rund 8.000 Stück Schalenwild, Nieder- und Wasserwild erlegt und verwertet, rund 60 Tonnen werden über das Tochter-Unternehmen „Pannatura“ als Frischfleisch und Wurstwaren vertrieben. Seit 2008 orientiert sich Pannatura unter der Leitung des passionierten Jägers und Holzfachmanns Matthias Grün im Bereich der Wildbewirtschaftung noch stärker an den Kriterien der nachhaltigen Jagd, die auf die Erhaltung der Ökosysteme, der Arten und Populationen sowie deren genetische Vielfalt abzielt. So wurden gemeinsam mit dem Umweltbundesamt dessen Kriterien adaptiert, Wildäcker, Wildverbissstreifen und Ruhezonen angelegt und Bodenverbesserungen der Wiesen durchgeführt. Zwischen Eisenstadt und dem Neusiedler See liegt, umgeben von einer 17 Kilometer langen Mauer, zudem auch noch ein 1.200 Hektar großes, abgeschlossenes Wildgehege, das Zentrum eines Forschungsprojektes zur Auswirkung des Klimawandels auf die heimische Fauna und Flora ist. 31
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