Die GRILLZEIT ist das größte deutschsprachige Magazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoor-Lifestyle mit vielen News, Reportagen, Tipps und Rezepten. Sie erscheint zwei mal jährlich mit einer Druckauflage von mind. 300.000 Exemplaren in ganz Österreich. Und online zu lesen sind die aktuellen Ausgaben weltweit als e-paper auf dieser Website. Noch mehr GRILLZEIT finden Sie in unserem Heftarchiv auf www.grillzeit.at. Auf dieser Website können Sie auch das Original auf Papier abonnieren. Und über Ihre Feedback freuen wir uns natürlich sehr: redaktion@grillzeit.at.
Wir sind Weltmeister BBQ-WM: Medaillenregen für österreichische Teams: 1 x Gold, 5 x Silber, 3 x Bronze! Gesamtsieger: 1 BBQ Wiesel [Germany] Kapitän: Alfons Wienen 2 World Barbecue Team Switzerland [Switzerland] Kapitän: Waelchli Hansruedi 3 Austrian BBQ Crew [Austria] Kapitän: Leo Gradl Homeland Cooking: 1 Lingon & Dill BBQ Team [Sweden] Kapitän: Morgan Lundin 2 Goli & Chef Partie [Austria] Kapitän: Christoph Gollenz 3 Grill-Doch-Mal [Germany] Kapitän: Martin Schulz Chicken: 1 Grill-Doch-Mal [Germany] Kapitän: Martin Schulz 2 A & A Barbecue Team Switzerland [Switzerland] Kapitän: Häberling 3 Goli & Chef Partie [Austria] Kapitän: Christoph Gollenz Dessert: Aus aller Welt kamen die Teams heuer nach Limerick, unter anderem aus Peru, Chile, Brasilien, Thailand, Russland, dem Libanon und den USA, die europäische Grillelite war ebenso zahlreich vertreten. Typisch britisches Wetter, man könnte es auch strömenden Regen nennen, verhinderte zunächst die geplante Teamparade durch die Stadt Limerick, dem Spaß am Grillen tat dies jedoch keinen Abbruch. Während es bei KCBS-Meisterschaften üblich ist, dass die Teams ihr eigenes Fleisch mitbringen, ist es bei WBQA-Veranstaltungen so, dass der Veranstalter die Teams mit einem Warenkorb versorgt und die Teams auch nur die Artikel aus dem Warenkorb verwenden dürfen. Mit acht Gerichten (Fish, Vegetarian, Ribs, Homeland Cooking, Chicken, Pork Shoulder, Beef Brisket und Dessert) war ein umfangreiches Programm abzuliefern. Davon zählten allerdings nur fünf Kategorien für den Gesamt-Titel, die restlichen drei Kategorien wurden einzeln prämiert. Bei der Siegerehrung waren die „BBQ Wiesel Germany“ die großen Abräumer. Sie sicherten sich den Titel in der Gesamtwertung, den 1. Platz in der Kategorie Beef Brisket und den 3. Platz in der Kategorie Rippchen. Doch auch die österreichischen Teams überzeugten voll: die „Pitmasters“ mit ihrem Sieg in der Kategorie Pork Shoulder, die „Austrian BBQ Crew“ mit dem 3. Platz im Gesamtranking sowie „Goli und ChefPartie“ (drei zweite Plätze und ein dritter Platz) und das Team „Austrian Barbecue Culture“ (ein zweiter Platz und ein dritter Platz). 1 Lingon & Dill BBQ Team [Sweden] Kapitän: Morgan Lundin 2 Goli & Chef Partie [Austria] Kapitän: Christoph Gollenz 3 Austrian Barbecue Culture [Austria] Kapitän: Thomas Schmid Fish: 1 Calabria Smoking BBQ [Italy] Kapitän:Sergio Rochira 2 Austrian Barbecue Culture [Austria] Kapitän: Thomas Schmid Gourmetguttane [Norway] Kapitän: Ole Petter Reinertsen Pork Shoulder: 1 The Pitmasters [Austria] Kapitän: Adi Bittermann 2 Insomnia BBQ Team [Estonia] Kapitän: Ardo Kalda 3 Chläggi-Brutzler [Switzerland] Kapitän: Spörndli Peter Vegetarian: 1 BBQ Team Los Grillos [Germany] Kapitän: Thomas Kritzner 2 Goli & Chef Partie [Austria] Kapitän: Christoph Gollenz 3 Grill-Doch-Mal [Germany] Kapitän: Martin Schulz 46
ama grillclub 91 Teams aus 25 unterschiedlichen Nationen haben an diesem Bewerb teilgenommen, aber niemand zupfte das „Pulled Pork“ so genial wie die Profitruppe aus Ostösterreich. Und das Schönste daran: Das noch ofenwarme Original-Rezept finden Sie jetzt und hier in der GRILLZEIT! Gerät der Wahl war ein Weber Watersmoker (Smokey Mountain) mit 57cm Durchmesser, in die Wasserschale kam allerdings kein Wasser, sondern feiner Sand. Der puffert die Temperaturspitzen ebenso, aber das Klima im Garraum ist naturgemäß völlig anders. BEFEUERT wurde der Smoker mit Holzkohlebriketts, die kreisförmig im sogenannten „Minion-Ring“ auf den Kohlerost gelegt wurden, also so, dass sich die Glut möglichst langsam durch die Briketts fressen konnte. Mit den Lüftungsschiebern wurde die Temperatur auf dem Deckelthermo- meter auf genau 125°C eingestellt – was auch für 14 Stunden konstant so bleiben musste! Als Fleisch hatte man ein „Bosten Butt“ besorgt (Schopf mit Schulter im amerikanischen BBQ-Zuschnitt) und gewürzt wurde es mit einem speziellen Rub. Dieser „Pitmaster Weltmeister Rub“ ist übrigens bei Adi Bittermann in seiner Grillschule (Göttlesbrunn) erhältlich. Das Weltmeister Rezept EIN GEHEIMNIS des Weltmeister-Pork liegt sicher im fachgerechten Zuputzen des Teilstücks und dem vorsichtigen Ablösen der Schwarte, die beim Smoken dem Fleisch zusätzlichen Schutz bot. Auch die einzelnen Muskelstränge – insbesondere der sogenannte „Money Muscle“ – wurden schon vor dem Smoken mit chirurgischer Akribie herausgelöst und vom Bindegewebe befreit, dann aber wieder zusammengefügt und im Ganzen geräuchert. Allerdings nicht, ohne vorher eine kräftige Injektion mit einer speziellen Apfelsaft- Kräuter-Marinade bekommen zu haben. Geräuchert wurde lediglich die ersten vier Stunden mit Hickory Chunks, dann wurde ohne Rauch bei konstanter Temperatur weitergegart. Bereits bei der Kerntemperatur von 68°C wurde der Money Muscle vom Rost genommen, während der Rest des Fleisches noch lange weitergarte. Nämlich bis zu einer Kerntemperatur von 94°C! Dem folgte eine ausgiebige Rastphase, dann erst wurde das Fleisch „gepullt“. Zum Anrichten wurden die schönsten Stücke noch (mit einer Nagelschere!) tourniert und auf einem Beet aus Petersilie angerichtet. Cevapcici auf der Tangente Als regelmäßiger Leser dieser Kolumne wissen Sie ja längst, dass Grillen definitiv nicht nur dort stattfinden muss, wo es diesbezüglich angedacht ist. Dass man also durchaus auch an Orten grillen kann, wo es für viele etwas überraschend kommt. So wie unlängst auf der Wiener Tangente. Baustellenbedingt auf zwei Spuren zusammengeführt entpuppte sich Wiens bekanntestes Nadelöhr an diesem Freitagnachmittag im Nu als wahrscheinlich größter Parkplatz der Welt. Da es ja keine Zufälle gibt, kam ich neben einer Pannenbucht zu stehen, als definitiv gar nichts mehr ging. Also nahm ich diese Gelegenheit wahr und lenkte meinen VW- Bus hinein. Schnell war die Weberkugel ausgepackt, aufgestellt, angeheizt und grillbereit. Auf ein riesiges weißes Plakat, denn solche habe ich ebenfalls stets bei mir, schrieb ich laut und deutlich „Tangenten-Grill“ und hielt es – akustisch begleitet von meiner Sechs-Horn-Hupe – in die Höhe. Auf den kleinen Klapptischen offerierte ich Einwegteller, Besteck und Trinkbecher, die Würstel, Cevapcici und Hühnerspieße lagen teilweise bereits am Grill und teilweise noch in den Kühlboxen. Getränkemäßig war ich mit Cola, Bier und Mineral ausgestattet. Naja, was soll ich sagen – im Nu ward ich umgeben von leicht Grillen ist immer und überall verhungerten und dehydrierten Menschen, die allesamt den olfaktorischen Lockmitteln frisch gebratenen Fleisches nachhechelten und mir innerhalb von einer halben Stunde beinahe den gesamten Grillgutbestand für gutes Geld abkauften. Als ich schon diverse Pizzadienste für etwaigen Nachschub kontaktieren wollte, hielt eine weiße Maus an, stieg ab und brachte mir Frischfleischnachschub in Form von Schopfbraten, Koteletts, Hühnerflügerl und Fleischlaberl. Ihr gefalle meine Aktion, sie habe es vom Gegenverkehr aus beobachtet und sofort reagiert. Selbstverständlich habe ich ihr einen Extra-Grill-Schopf mit gaaanz viel Knoblauch gebastelt. Dank der ziemlich fleißigen Nachschub-Besorgungs-Maus stand ich an dieser Stelle noch bis weit in die Nacht hinein und verköstigte praktisch die gesamte Tangente. Erst als mein letzter Sack Holzkohle, der insgesamt achte, verglüht war, packte ich zusammen und war unendlich stolz auf mein kulinarisches Tagwerk. Ich denke, davon werden viele, als sie dann endlich daheim waren, erzählt haben. Wahrscheinlich sogar sehr oft zum Leidwesen der daheim aufkochenden Partner. Bitte heute kein Abendessen, ich habe bereits auf der Tangente geschmaust. WILLY ZWERGER 47
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