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essen & trinken die Branche in Österreich zwar nicht im Gleichschritt – aber auch flott vorwärts. Als gemeinsame Basis für Mäster und Handel hat die AMA für ihr Gütesiegel bereits ein freiwilliges Zusatzmodul „Tierwohl“ geschaffen, das den Betrieben ermöglicht, im Rahmen des Gütesiegel-Systems von dessen Know-how und massiver Medienpräsenz zu partizipieren. „Wir wollten hier Mindeststandards entwickeln und auch deren Kontrollen gewährleisten!“, definiert Mag. Andreas Herrmann, Bereichsleiter Qualitätsmanagement beim AMA Marketing, die Ziele dieses Moduls, „aber hier wird in Zukunft wohl noch einiges möglich sein. Man darf nicht vergessen, dass so eine Umstellung nicht von heute auf morgen geht, die landwirtschaftlichen Betriebe müssen langfristig investieren!“ FAIR WELFARE Nicht umsonst unterscheidet sich die Bio-Ware von Konventionellem massiv durch den Preis – besonders bei Geflügel- und Schweinefleisch. Denn artgerechte Tierhaltung ist dort nüchtern betrachtet ebenso ein enormer Kostenfaktor wie das Futter vom Bio-Acker und Stroh am Liegeplatz. Zwischen diesen konträren Welten aber ist viel Platz für die neue Liga der Animal Welfare-Produkte, die sich aktuell zum Megatrend mausert. Die Bereitschaft des Konsumenten, für ein besseres Leben seines Essens tiefer in die Tasche zu greifen, ist allerdings enden wollend. Die Strategen der großen Handelsketten wissen darüber aufgrund unbestechlicher Scanningdaten sehr gut Bescheid: Rund 20% ihrer Kunden sind sogenannte Qualitätskäufer, denen auch an der ethischen Qualitätsdimension genug liegt, um einen spürbaren Aufschlag zu akzeptieren. Weitere 20% sind sogenannte Flexitarier und knapp 5% Vegetarier und Veganer, deren Fleischverzicht oft Tierliebe zugrunde liegt. Da wären also ebenfalls Marktpotentiale für Fleisch mit nachvollziehbar mehr Tierwohl. Und die restlichen 50% sind jene schweigende Mehrheit, bei denen der Preis einsam an der Prioritätsspitze steht. Und das nicht erst seit heute. Tierwohl als Benefit. Auf jeden Fall ist das Thema in ganz Europa so relevant wie aktuell. Während in den Niederlanden ein dreistufiges Tierwohllabel bereits heute einen Marktanteil von fast 50 Prozent hat und auch Deutschland sowie Dänemark bereits ein staatliches Label angekündigt bzw. sogar schon vorgestellt haben, geht Mehr-Schwein. Am Schweinesektor bedeutet das etwa, dass die Tiere ein um 60 Prozent größeres Platzangebot als im konventionellen Stall, eingestreute Liegeflächen und organisches Beschäftigungsmaterial wie Heu oder Stroh haben müssen, um die Modul- Kriterien zu erfüllen. Darüber hinaus gibt es natürlich die Möglichkeit, diese Kriterien bis in die Sphären der Bio- Produktion und darüber hinaus zu entwickeln, wie beispielsweise „Hütthalers Hofkultur“-Projekt, das von seinen Partnern in der Landwirtschaft die doppelte Fläche gegenüber den konventionellen Mindestflächen fordert. Und mit 1,4 Quadratmeter pro Tier sogar etwas über den Bio-Richtlinien (1,3 m²) liegt. Dafür schreiben diese dann wieder Außenflächen vor... Kontrolliert wird das engagierte Hütthaler-Projekt übrigens ebenfalls von den AMA-Kontrolloren, denn sämtliche teilnehmenden Betriebe sind Gütesiegel-Bauern! Sehr gespannt ist die Branche jedenfalls auf die sogenannten Kannibalisierungseffekte zwischen den neuen Tierwohl-Labels und den Bio- Marken. Denn Insider befürchten, dass etliche Bio-Kunden aufgrund des Preisunterschiedes in die neue Tierwohl- Kategorie wechseln werden, wenn deren Kaufmotiv bisher schon eher ethischer Natur war. Aber andererseits werden natürlich viele Konsumenten zu den „Animal Welfare“-Produkten upgraden, schon alleine deswegen, weil diese Qualitätsdimension bei Premium- Produkten künftig ebenso unerlässlich sein wird wie kulinarische Kriterien. 40
Historische Preise Über 40% stiegen Mieten und Immobilienpreise alleine seit 2010, wie uns die Statistik Austria jüngst mitteilte. Erweitert man diese Preiskurve bis in die 1970er-Jahre zurück, kann man fürs Wohnen, aber auch für viele anderen relevanten Lebenshaltungskosten getrost den Faktor 10 bis 12 ansetzen. Einfacher ausgedrückt: Der Euro ist heute oft kaum mehr wert als zu Kreiskys Zeiten der Schilling. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Und so sind es gerade die Lebensmittel, deren Preisniveau nicht mit den Kosten des täglichen Lebens mithielt. Manche Warengruppen ignorierten sogar 50 Jahre Preisdruck nahezu vollständig bzw. gaben diesen nicht an die Ladenpreise, sondern vorwiegend an die Produzenten weiter. Vor allem hochwertige, generische Produkte wie Mehl, Milch, Butter und besonders Fleisch werden heute nachweislich zu den exakt gleichen Preisen gehandelt wie einst. Fatal ist das für die traditionell klein strukturierte Bauernschaft Österreichs, die sich verzweifelt gegen den Industrialisierungsdruck globaler Märkte stemmt. Denn die Produktivität konnte zwar durch Zuchterfolge und verbesserte Futtermittel in den letzten Jahrzehnten gehörig gesteigert werden, doch die „Economy of Scale“ ist auch am Bauernhof ein Thema, die moderne Realität der Landwirtschaft mitunter recht weit von der Idylle entfernt. Mag. Andreas Herrmann, Bereichsleiter Qualitätsmanagement beim AMA Marketing GESCHMACK, DER BEGEISTERT. UNSER BEITRAG ZUR FAIREN TIERHALTUNG. WWW.HÜTTHALER.AT
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